Hakan Kivanc: Offener Brief an das türkische Generalkonsulat

Diese Email habe ich heute als offenen Brief an das türkische Generalkonsulat geschrieben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den letzten Tagen berichtete die Presse über rassistische Äußerungen des türkischen Generalkonsuls Hakan Kivanc gegenüber Vertretern türkischer Minderheiten, die einiges an Empörung hervorriefen. 

Einer Stellungnahme Ihres Konsulats entnahm ich, daß Herr Prof. Dr. h. c. Ismail Çoban die Äußerungen bestreitet und Herr Kubilay Demirkaya somit der Lüge bezichtigt wird. Weiterhin las ich, daß Herr Demirkaya für seine „negative Haltung gegenüber der Türkei wohlbekannt“ sei.

Nachdem jetzt Aussage gegen Aussage steht, fällt es mir enorm schwer, mir hierzu eine abschließende Meinung zu bilden.

Aufgrund des Umgangs mit den christlichen Minderheiten in der von Ihnen vertretenen Türkei, der mich mitunter an ethnische Säuberungen denken läßt, tendiere ich dazu, Herrn Demirkaya Glauben zu schenken.

Ob das richtig ist, kann ich nicht sagen, aber wie kann ich wissen, wer hier die Wahrheit sagt?

Meine Fragen an Sie wären daher:

(1) Können Sie nachvollziehen, daß der Umgang mit den Christen in der Türkei und der von der türkischen Staatsführung hierzulande geförderte türkische Nationalismus das dringend notwendige Vertrauen gegenüber Ihrem Konsulat zerstört? 

(2) Wäre es für Sie denkbar, daß sich Ihr Konsulat für eine Verbesserung der Situation der Christen in der Türkei über das hinaus, was das seit bald 1700 Jahren bestehende syrisch-orthodoxe Kloster betrifft, einsetzt? 

Konkret denke ich dabei an das seit dem Jahr 1997 bestehende Verbot der aramäischen Sprache, in der Jesus Christus predigte, und daran, daß die Existenz des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel mittelfristig bedroht ist, weil das griechisch-orthodoxe Prieterseminar in Istanbul geschlossen ist.

In beiden Fällen kann ich nicht begreifen, wie die Türkei diese repressiven Maßnahmen rechtfertigen will, so daß ich mich über entsprechende Antworten von Ihren wirklich sehr freuen würde. 

Ich denke auch, daß es in der bundesdeutschen Öffentlichkeit gut ankommen würde, wenn Sie sich an dieser Stelle ein wenig gesprächsbereiter zeigen würden. Daß sich das zerstörte Vertrauen so am besten wieder herstellen läßt, liegt ja auf der Hand.

Mit freundlichen Grüßen,

XXX

Wer den Text mittragen kann, sollte ihn ebenfalls an das türkische Generalkonsulat schicken. Die Emailadresse findet sich im Link ganz oben.

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3 Kommentare - “Hakan Kivanc: Offener Brief an das türkische Generalkonsulat”

  1. Douglas Says:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    in den letzten Tagen berichtete die Presse über rassistische Äußerungen des türkischen Generalkonsuls Hakan Kivanc gegenüber Vertretern türkischer Minderheiten, die einiges an Empörung hervorriefen.

    Einer Stellungnahme Ihres Konsulats entnahm ich, daß Herr Prof. Dr. h. c. Ismail Çoban die Äußerungen bestreitet und Herr Kubilay Demirkaya somit der Lüge bezichtigt wird. Weiterhin las ich, daß Herr Demirkaya für seine “negative Haltung gegenüber der Türkei wohlbekannt” sei.

    Nachdem jetzt Aussage gegen Aussage steht, fällt es mir enorm schwer, mir hierzu eine abschließende Meinung zu bilden.

    Aufgrund des Umgangs mit den christlichen Minderheiten in der von Ihnen vertretenen Türkei, der mich mitunter an ethnische Säuberungen denken läßt, tendiere ich dazu, Herrn Demirkaya Glauben zu schenken.

    Ob das richtig ist, kann ich nicht sagen, aber wie kann ich wissen, wer hier die Wahrheit sagt?

    Meine Fragen an Sie wären daher:

    (1) Können Sie nachvollziehen, daß der Umgang mit den Christen in der Türkei und der von der türkischen Staatsführung hierzulande geförderte türkische Nationalismus das dringend notwendige Vertrauen gegenüber Ihrem Konsulat zerstört?

    (2) Wäre es für Sie denkbar, daß sich Ihr Konsulat für eine Verbesserung der Situation der Christen in der Türkei über das hinaus, was das seit bald 1700 Jahren bestehende syrisch-orthodoxe Kloster betrifft, einsetzt?

    Konkret denke ich dabei an das seit dem Jahr 1997 bestehende Verbot der aramäischen Sprache, in der Jesus Christus predigte, und daran, daß die Existenz des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel mittelfristig bedroht ist, weil das griechisch-orthodoxe Prieterseminar in Istanbul geschlossen ist.

    In beiden Fällen kann ich nicht begreifen, wie die Türkei diese repressiven Maßnahmen rechtfertigen will, so daß ich mich über entsprechende Antworten von Ihren wirklich sehr freuen würde.

    Ich denke auch, daß es in der bundesdeutschen Öffentlichkeit gut ankommen würde, wenn Sie sich an dieser Stelle ein wenig gesprächsbereiter zeigen würden. Daß sich das zerstörte Vertrauen so am besten wieder herstellen läßt, liegt ja auf der Hand.

    Mit freundlichen Grüßen

    R.Douglas

  2. Informant Says:

    Dazu muss man natürlich wissen, dass Ismael Coban nicht nur ein sehr guter Freund von Herrn Kivanc ist, sondern auch sehr gute Geschäfte in der Türkei macht… Meines Wissens hatte Coban auch das Gespräch im Auftrag Kivanc vermittelt. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing… just my 2 cents.

  3. Jürgen Huber Says:

    Man sollte solch einen islamistischen Unrechtsstaat
    mit Erdogan an der Spitze einfach ignorieren
    und auf keinen Fall in die EU aufnehmen.
    Man kann bei entsprechendem Bildungsstand der
    Bevölkerung in etwa 200 Jahren wieder darüber reden.

    mfg J.Huber


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