Kirill Jermak: Offener Brief an die Linksfraktion

Folgendes schrieb ich gerade als offenen Brief an die Linksfraktion:

Sehr geehrte Damen und Herren von der Linksfraktion,

in seiner Antwort auf meine Frage bei abgeordnetenwatch.de schrieb mir Dr. Gregor Gysi heute, daß es sich bei der Stellungnahme von Herrn Thomas Seibert, mit der ich ihn dort konfrontiert hatte, um eine Auffassung handele, „die es in einer pluralistischen Partei gibt“.

Das lese ich so, daß er diese Auffassung, wonach es richtig sein könne, „Unversöhnlichkeit zum Bestehenden im Ganzen zu markieren, auch wenn das symbolisch bleibt: in der Absicht auch, das andere an anderem Ort zu anderer Zeit sich daran erinnern“ – eine gelahrte Umschreibung für revolutionären Terror im Sinne Lenins – in Ihrer Partei nicht nur toleriert, sondern auch für völlig normal hält. Zwei Sätze weiter schrieb Herr Seibert dann „Und hier ist es äußerst relevant, dass die radikale Linke gestern wie schon in Heiligendamm die stärksten Blöcke gestellt hat. Wer nach anderswo schauen will – es gäbe da Vieles – der sei jetzt einfach an Griechenland verwiesen.“

Diese Aussage stammte aus einer Analyse der Krawalldemonstrationen vom letzten Märzwochenende in Berlin – unten die Email, aus der diese Zitate stammen.

Wie kann Herr Dr. Gysi schreiben „meine Partei hat mit Krawallen nichts zu tun und unterstützt auch niemanden, der sie organisiert“, während die Genossen Seibert und Schepers zusammen mit Peter Wahl von attac gewaltsame Demonstrationen öffentlich und in aller Seeleruhe analysieren, um Folgerungen für die nächste Demonstration dieser Art zu ziehen?

Aus der Grußformel von Herrn Schepers („Alles Gute in Strasbourgh“) geht weiterhin hervor, daß man diese nach allen Regeln der Kunst gemeinsam durchgeführte Analyse unmittelbar vor der Demonstration gegen das NATO-Treffen in Straßburg machte, wo dann sogar ein Hotel angezündet wurde und was in Griechenland los war, wissen Sie ja sicherlich auch.

Für den 1. Mai diesen Jahres meldet dann Ihr Berliner Mandatsträger Kirill Jermak eine Demonstration an, bei der sage und schreibe 479 Polizeibeamte verletzt werden!

Könnten Sie sich vorstellen, daß sich Ihre Partei mal zu einem Unvereinbarkeitsbeschluß gegenüber Gruppen wie der Interventionistischen Linken durchringt?

Ohne solch einen Beschluß können Sie doch nie glaubhaft sagen, daß Ihre Partei mit Krawalldemonstrationen nichts zu tun hätte.

Weitergehende Informationen zur Interventionistischen Linken, der sich Thomas Seibert zuordnet, finden Sie z.B. hier.

Mit freundlichen Grüßen,
XXX

Wer mag kann ihnen diese Frage ebenfalls stellen. Die Emailadressen finden sich im Link ganz oben.

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One Comment - “Kirill Jermak: Offener Brief an die Linksfraktion”

  1. Hartung Says:

    Völlig richtig. Die Linke toleriert gewalttätige Menschen, die man angesichts der Ausmaße in Berlin nur als Verbrecher bezeichnen kann. Wer Pflastersteine und Molotow-Cocktails auf Polizisten schmeißt, der nimmt Tote in Kauf. Billigt Die Linke diese Gewalt so nimmt sie indirekt das selbe in Kauf wie die Krawallmacher. Ich frage mich, wann die Politik endlich in angemessener Art und Weise darauf reagiert und einen Radikalenerlass beschließt, der es verbietet, dass extremistische Parteien Bundeszuschüsse und Wahlkampfkostenrückerstattung erhalten!

    Schauen Sie doch einmal auf meinen Blog, dort ist ein Gespräch mit Kirill Jermak und Henryk M. Broder zu finden.
    http://freiesicht.wordpress.com/2009/05/07/1-mai-und-linkspartei/

    Desweiteren möchte ich auf einen Skandal hinweisen, der sich bereits im Vorfeld des 1. Mai ereignete als die CDU in Berlin nicht demonstrieren durfte, da sonst das „Myfest“ der Linksextremisten gefährdet werden würde…
    http://freiesicht.wordpress.com/2009/05/01/kapitulation-des-rechtsstaates/

    Mit freundlichen Grüßen

    Peter Hartung


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