Gefahr für Schäubles Lieblingsprojekt

Dolomitengeist berichtet, daß ein Islamlehrer in Belgien gegenüber einem Holocaust-Überlebenden dessen Worte angezweifelt hatte. Worum es genau ging, läßt sich aus dem übersetzten Artikel nicht entnehmen, aber die Vertretung der Muslime in Belgien hatte sich immerhin offen gegen diesen Lehrer gestellt.

Vergleicht man das mit dem Fall des FSSPX-Bischofs Richard Williamson (Zypries bastelt übrigens immer noch an einem europäischen Haftbefehl), zeigt sich, daß wieder mal mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird. Nach der Logik derer, die sich für eine Schließung der von der Piusbruderschaft (mit-)betriebenen Schulen stark machen, müßte nun ähnlich laut eine Überprüfung der hiesigen Islamlehrer betrieben werden.

In Österreich gibt es eine lebhafte öffentliche Diskussion zu der Frage, seitdem eine Studie enthüllt hatte, daß jeder fünfte Islamlehrer die Demokratie ablehnt. 

Da wäre es nun natürlich interessant zu wissen, ob Schäuble bei der umstrittenen Deutschen Islam Konferenz diesbezüglich seine Hausaufgaben gemacht hat. Seitdem die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung gegen den Vorsitzenden von Milli Görüs (IGMG) ermittelt, ist das Lieblingsprojekt des Innenministers in der Schußlinie:

Die türkisch-islamistische Milli Görüs, deren Generalsekretär Oguz Ücüncü im Visier der Ermittler ist, ist über den „Islamrat“ vertreten. Dessen Vorsitzender ist ein „Milli Görüs“-Mann. Ganz direkt darf der Verein in einem der Arbeitskreise der Schäuble-Runde mitmischen. Dies war der ausdrückliche Wunsch des Ministers. Er setzte auf die Strategie „Wandel durch Einbindung“ – und wird jetzt mit dem Vorwurf des Scheiterns konfrontiert. Doch, so das Bundesinnenministerium am Freitag, „nach derzeitigem Stand“ werde an der Zusammensetzung der Konferenz nichts geändert.

Die Pressemitteilung der IGMG zu den Ermittlungen findet sich hier.

Oguz Ücüncü, Milli Görüs Vorsitzender bei der Dt. Islamkonferenz

Oguz Ücüncü, Milli Görüs Vorsitzender bei der Dt. Islamkonferenz

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5 Kommentare - “Gefahr für Schäubles Lieblingsprojekt”

  1. Schlernhexe Says:

    Vielleicht kannst du diesen Link mit einbauen:
    Necla Kelek: Bericht an die Islam-Konferenz
    http://dolomitengeisteu-dolomitengeist.blogspot.com/2009/02/necla-kelek-bericht-die-konferenz.html

    Zu og, der Islamlehrer in Belgien , wollte die Zahlen der KZ-Toten anzweifeln (
    „Das Konto ist Übertrieben“)

  2. antifo Says:

    Danke, Schlernhexe.

    Diese Aussage aus dem Ermittlungsbeschluß (siehe Presseerklärung) läßt sich durchaus in Beziehung setzen mit dem, was Frau Kelek bei ihrem Schulbesuch erlebt hatte:

    „Das Handeln der Vereinigung ist vom Gesamtwillen beherrscht, dem sich die Mitglieder als verbindlich unterordnen. Dieser Wille gründet auf ihrer ideologisch-extremistischen Grundhaltung, nämlich der Ablehnung der westlichen Gesellschaft und ihrer Werte und der damit einhergehenden Verteidigung der muslimischen Welt gegen die „Ungläubigen“. Diese Zielsetzung beherrscht das Beziehungsgeflecht der Tatverdächtigen und ist gemeinsame Grundlage ihres Handelns und hat eine organisatorisch wirksame Bindung zur Folge.“

  3. Schlernhexe Says:

    Wir haben damals diesen Beitrag gesichert, warum dieser auf PI gelöscht wurde, haben wir keine Erklärung.
    Jedenfalls braucht man nur bei Google „Islamkonferenz “ eingeben ,dann kommt ma auch wieder zu uns.
    Danke für das Lob, ich mache daß gerne, wenn man etwas zum Thema beitragen kann.
    Grüsse aus Südtirol
    (Eine serbische Migrantin)


  4. […] Angst vor Folter ist keine Phobie Zwischen Christentum und Menschenrecht « Gefahr für Schäubles Lieblingsprojekt […]

  5. antifo Says:

    Frauenrechtlerin Kelek begrüßt Ermittlungen gegen Islamverbände
    http://www.presseportal.de/pm/66749/1374916/koelner_stadt_anzeiger


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