Syrien: Mit kolonialen Stereotypen gegen Kofi Annan

Die Sprecher der bewaffneten Banditen in Syrien lehnen die in Genf gefaßten Beschlüsse weiterhin ab. Verhandlungen könnten nur darüber geführt werden, auf welche Weise der Übergang zu einem anderen politischen Machtsystem vonstatten gehe. Welche Merkmale dieses System haben sollte, können sie nicht sagen. Ihre Einigkeit beschränkt sich darauf, daß die jetzige Macht in Syrien gestürzt werden solle. Die von Hillary Clinton geführte „syrische“ Opposition stellt sich damit gegen den von der internationalen Gemeinschaft unterstützen Plan zur Beilegung der Krise.

Präsident Assad und UN-Sondervermittler Annan

Präsident Assad und UN-Sondervermittler Annan

Konnten sich unsere Massenmedien bislang damit begnügen die Situation in Syrien verzerrt darzustellen, so muß jetzt unbedingt auch noch das Ansehen und die Integrität von UN-Sondervermittler Kofi Annan in den Schmutz getreten werden. Einen besonders perfiden Weg dazu hat Raniah Salloum gefunden. Die 28-jährige ehemalige taz-Mitarbeiterin schreibt im Spiegel:

„Bombardieren – und was dann?“, sagte Annan in einem Gespräch mit der amerikanischen Zeitschrift „The New Yorker“ wenige Tage vor dem US-Einmarsch im Irak 2003. „Ich bin zutiefst Afrikaner. Es gibt die Tradition des Palavers: Man setzte sich unter einen Baum und redete — so lange, bis man eine Lösung fand.“

Statt eine Antwort auf Annans berechtigte Frage zu liefern, erzählt sie eine Annekdote und deutet so als Gegenfrage an: „Wer zur Hölle hat diesen Neger zum Vermittler gemacht?“

Das Nachwuchstalent in Sachen NATO-Propaganda kann unter raniah_salloum@spiegel.de erreicht werden.

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One Comment - “Syrien: Mit kolonialen Stereotypen gegen Kofi Annan”

  1. Nichtglauber Says:

    Ich bin wie du auch sehr gern im Sarsura-Blog dabei. Die Schritte des Westens sind inzwischen so durchschaubar und billig, dass man fast sicher auch ohne politisches Amt genaue Vorhersagen treffen kann. Siehe „Truth“’s weise Voraussicht dort. Wie beklemmend.


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