Ungeziefer in türkischem Exportgemüse
Ende Juni 2012 veröffentlichte die russische Veterinärbehörde Rosselkhoznadzor einen Bericht, wonach in den vergangenen sechs Monaten 33 Fälle entdeckt wurden, bei denen von der Türkei nach Russland geliefertes Gemüse von Ungeziefer befallen war. Die Behörde erklärte, daß sie bei der Türkei auf strikte Einhaltung der russischen und internationalen Bestimmungen zum Verbraucherschutz gedrungen und auch vor einem Handelsembargo gewarnt habe. Bereits 2005 hatte Russland Importbeschränkugnen für türkisches Gemüse wegen Befalls mit Ungeziefer erlassen. Nach Deutschland und Großbritannien ist Russland der drittgrößte Exportmarkt für die Türkei.

Türkischer Gemüsehändler in Deutschland
Einige Beobachter sehen in der Warnung mit einen Handelsembargo gegen landwirtschaftliche Produkte aus der Türkei eine Antwort auf Versuche der türkischen Streitkräfte, russische Frachtschiffe an Lieferungen nach Syrien zu hindern. Auch die falsche türkische Darstellung des Abschusses eines ihrer Aufklärungsflugzeuge über syrischem Hoheitsgebiet wird als Erklärung für möglich gehalten.
Daß hier tatsächlich ein Zusammenhang besteht läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Sicher hat die russische Warnung eine Rolle dabei gespielt, daß die türkische Regierung nun endlich zurückrudert und eingesteht, daß ihr Aufklärungsflugzeug im syrischen Luftraum abgeschossen wurde. Es ist gewiss auch kein Zufall, daß dieses Eingeständnis am Tag vor Erdogans heutigem Besuch in Moskau kam.
Dennoch wirft der Fall die Frage auf, weshalb den EU-Behörden dieses Ungeziefer in türkischem Exportgemüse bislang nicht aufgefallen ist. Verbraucherschutz ist schließlich eines der großen Themen, die dem bürokratischen Moloch in Brüssel als Existenzberechtigung dienen.
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