Ungarn: Falschdarstellungen werden immer mehr
Die Falschdarstellungen in den bundesdeutschen Qualitätsmedien zum ungarischen Mediengesetz werden immer mehr. Jetzt gibt auch noch die FAZ die Rede von Viktor Orbán in Brüssel falsch wieder!
Hier was Orbán sagte:
Ich möchte Sie daran erinnern, dass Ungarn nach dem 2. Weltkrieg die meisten Menschenleben und das meiste Blut für die Freiheit und die Demokratie geopfert hat. Sowohl während des Volksaufstands von 1956, als auch im Rahmen der anschließenden Vergeltungsaktionen.
Und hier, was Nikolaus Busse in der FAZ daraus macht:
Orbán begann seine Rede mit einer Erinnerung an die historische Rolle seines Landes bei der Überwindung des Ostblocks. „Wir haben den ersten Stein aus der Mauer des Kommunismus geschlagen“, sagte er, „wir haben viel dafür getan, dass Europa wiedervereinigt wurde“. Die Ungarn hätten im Zweiten Weltkrieg und auch danach das „meiste Blut und die meisten Menschen“ für die Demokratie geopfert.
Nikolaus Busse (FAZ)
Nachdem Qualitätsjournalisten immer voneinander abschreiben, hatte sich dieses Falschzitat bereits selbständig gemacht …
Dazu passt auch, daß im Artikel der dt. Wikipedia zum ung. Mediengesetz weiterhin behauptet wird, daß hohe Geldstrafen bei unausgewogener Berichterstattung vorgesehen wären. Wegen eines Editwars ist der Artikel derzeit für Änderungen gesperrt, so daß man dort nicht mal mehr die Richtigstellung des ung. Außenministers dort eintragen kann, den der österreichische Standard wie folgt wiedergegeben hatte:
Explore posts in the same categories: Kulturkritik, UngarnDer Außenminister wies inhaltliche Kritik an dem Mediengesetz zurück. “Einige Erklärungen dazu sind einfach faktisch falsch”, betonte er. So sei es etwa nicht richtig, dass Medien bei unausgewogener Berichterstattung mit Strafen sanktioniert würden. “Es kann in diesem Fall keine Geldstrafe auferlegt werden.”
Januar 22, 2011 um 9:45 pm
Die Menschen lesen das, was sie lesen wollen, das Mediengesetz wirft nun ein negatives Licht auf Órban, so dass die Reporter in jedem Wort gleich wieder eine versteckte Botschaft vermuten.
Februar 3, 2011 um 3:59 pm
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