Hakan Kivanc: Herr Coban „kennt Demirkaya nicht“ – Graue Wölfe schon

Nach einer Reihe von Emails mit Vertretern türkischer Vereine, komme ich nun zu dem Schluß, daß das Generalkonsulat die türkischen Vereine in der Bundesrepublik zu einer besonderen Art der „Öffentlichkeitsarbeit“ mißbraucht. So bekam ich von einem der Sprecher der Initiative türkischer Vereine eine Email , in der die bundesdeutschen Medien in einem von Selbstmitleid triefendem Klageton pauschal der Lüge bezichtigt werden, weil sie überhaupt über diesen Skandal berichtet hatten:

Sehr geehrter Damen und Herren,

Seit dem 27/04/09 wurden Herr Generalkonsul Hakan Kivanc in den Zeitungen oder in der Presse mehrmals mit Vorurteil beschuldigt, dass er bei einem Privatessen angeblich gegen die Deutschen rassistische Aussagen gehabt hat.

Ich schicke ihnen die eidesstattlichen Erklärung von Prof. Dr. Ismail Coban im Anhang, in der er diese Verleumdung ganz klär zurückweißt. Er erklärt auch weiter, dass die anderen Herrschaften ebenfalls für die eidesstattliche Erklärung bereit sind. Siehe Anhang!

Ist es so einfach, dass man einfach die Menschen so einfach beschuldigen darf ohne Wahrheit zu wissen oder aufzuklären. Ich bin tief enttäuscht! Wir sind tief verletzt!

Diese Verleumdungskampagne war nicht nur von der Pressenseite sondern auch von den einigen Politikern, die entweder seine Nerven verloren oder seine Meinungen mit vollen Vorurteilen geprägt haben. Obwohl davon einige Jurist sind und wissen mussten, dass ein Mensch ohne Gerichtsurteilung nicht schuldigt erklärt werden darf, konnten die jenige ohne Respekt den türkischen Generalkonsul als Böse man erklärt. Was wurden Sie machen, wenn Sie durch eine Verleumdung betroffen wären? Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie jeden tag durch die nicht wahren Behauptungen beschuldigt würden? Wären Ihre Verletzungen reparable?

Deswegen muss man Verantwortungsbewusst haben. Was in letzter Zeit geschah, hilft für die Integration nicht. Es distanziert sich die menscheln von einander, was wir alle nicht wollen.

Wenn diese Presse und diese Politikern an meinem Generalkonsul so unakzeptable benehmen, wie benehmen diese Herren und Damen überhaupt gegenüber die Immigranten? Wie sehen sie den Immigranten Überhaupt? ich will es wirklich wissen!

Obwohl ich als Sprecher der 270 Vereine Herrn Dr. Uhl und Frau Dr. Köhler mehrmals telefonisch angerufen und Notizen hinterlassen habe, haben weder Dr. Uhl noch Dr. Köhler mich zurückgerufen. Ich habe an beiden auch einen E-Mail geschrieben und habe von denen Antwort gewartet, aber es war leider vergebens!

Wenn man einander nicht respektiert, nicht akzeptiert, nur distanziert, kann man sich selbstverständlich nicht anpassen und nicht integrieren!

Die Behauptungen, die angeblich Mor Gabriel Kloster geschlossen wird, sind nach Angaben der türkischen Behörden nicht wahr. Es handelt sich nur um ein Gerichtsverfahren, welche über die Unstimmigkeit der Größe des Klostersgrundstücks. Grundstückgröße des Klosters muss nach den Grundbuch 440.000m². Nach den Bemessungen ist die Grundstückgröße des Klosters 680.000m ². Die benachbarten Dorfbewohner haben sich an den Gericht geklagt, dass diese Unstimmigkeit über den Grunstück geklärt werden muss. Das Gerichtsverfahren ist läuft (Quelle: Stadt Mardin-Midyat). Mit Absicht oder mit Lügerei geben einige Medien oder Politikern die falschen Informationen in Öffentlichkeit. Warum ist diese Tatsache irgendwie anders dargestellt wird, ist etwas merkwürdig! Kann es sein eine Sache der innen politische Populärität?

Ich werde euch in naschten Tage noch mit ausführlichen Informationen über das Thema Mor Gabriel Kloster informieren.

Sie sehen unten einige wichtige Abschnitte der eidesstattlichen Erklärung von Herrn Prof. Coban. Herr Prof. Coban hat seine Identität nicht versteckt, wie die beiden anderen. Sie sehen unten, dass der Herrn Generalkonsul an den Herren Helfen will, aber er begegnet mit Verleumdung.

Wenn diese Pressen sachliche Pressen sind, sollen sie auch diese eidesstattlichen Erklärungen mit Zurückweisung öffentlichen!

Wir werden es sehen!

Ich bitte allen um mehr Zusammenarbeit mit Immigranten ohne Vorurteil. In Deutschland gibt es auch ganz nette Menschen und ganz nette Politiker.

Herrn Adolf Sauerland Burgermeister des Stadt Duisburg kann man als einer davon zählen.

Vorurteile zu zerlegen ist schwere als Atomkerne zu zerlegen!
Albert Einstein

Mit freundlichen Grüßen
Initiative der türkischen Vereine

Dipl. Ing. Isa Ilyasoglu

Bei der angehängten pdf-Datei handelt es sich um ein zweifelhaftes Schriftstück. So heißt es darin beispielsweise:

Das private Treffen war weder eine Initiative, noch war ein Sprecher namens Kubilay Demirkaya anwesend. Dieser Herr ist uns völlig unbekannt.

Allein das ist völlig unglaubwürdig, weil mir der andere Herr, der mit Grauen Wölfen Kontakte pflegt, auch dieses hier schrieb:

Auf der anderen Seite sehen wir einen Demirkaya, der trotz seiner Allüren gegenüber allem türkischem, es bis heute geschafft hat, in seinem Amt zu bleiben. Ob das weiterhin der
Fall sein wird, ist fraglich bzw. in der CDU bereits voll im Gespräch.

Daß dieser Herr ihn quasi schon seit Jahren kennt und in Hintergrund gegen ihn arbeitet, während Herr Coban treuherzig versichert, daß er ihn überhaupt nicht kenne, gibt ein weiteres mal zu denken und läßt bei Herrn Coban die Vermutung eines Meineids zu.

Ansonsten wiederholt diese PDF-Datei lediglich die Aussagen, die schon am 30. April gemacht worden waren. Sie nun als eidesstattliche Versicherung neu verkaufen zu wollen, ist daher nicht mehr, als ein Versuch Zeit zu gewinnen.

Wie auch immer. Hier meine Antwort an diesen Herrn Ilyasoglu:

Sehr geehrter Herr Ilyasoglu,

daß politische Auseinandersetzungen immer auch über die Medien geführt werden, ist in einer Demokratie ganz normal. Solange die Medien strittige Themen nicht politisch ausblenden, brauchen Sie keine Sorge zu haben. Grund zur Sorge besteht erst dann, wenn die Medien von diesen Themen nicht mehr berichten, weil sich die Spannungen dann auch nicht mehr entladen können. Deswegen ist es auch überhaupt nicht in Ihrem Sinne, wenn Sie den Medien alles Mögliche und Unmögliche unterstellen, um sie unter Druck zu setzten und auf diese Weise zu manipulieren.

Was ich immer noch nicht verstanden habe, ist, weswegen eine Initiative türkischer Vereine die Öffentlichkeitsarbeit für das türkische Generalkonsulat übernimmt. Vielleicht könnten Sie dazu ja noch etwas sagen? Das Mißtrauen und die Probleme, die Sie beklagen entstehen wie gesagt ja erst durch die willkürliche Verquickung der Probleme in der Türkei und hiesiger ungelöster Integrationsfragen, obwohl beides überhaupt nichts miteinander zu tun hat. Es wäre wirklich besser, wenn das türkische Generalkonsulat seine Öffentlichkeitsarbeit selbst gestalten würde. Daraus, daß das nicht geschieht, entnehme ich, daß das Generalkonsulat von Zwietracht und Spannungen in der Bundesrepublik Deutschland politisch zu profitieren gedenkt. Mit diesem völkisch-nationalistischen Politikansatz werden die rassistischen Äußerungen von Hakan Kivanc einmal mehr unterstrichen.

Mit freundlichen Grüßen,
XXX

Daß das Generalkonsulat diese Initiative mit seiner Öffentlichkeitsarbeit beauftragt und dabei auch sensibelste Information über einen riesigen Emailverteiler rausbläst, der auch den Graue Wölfen nahestehende Personen enthält, ist das eigentliche Problem.

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5 Kommentare - “Hakan Kivanc: Herr Coban „kennt Demirkaya nicht“ – Graue Wölfe schon”

  1. EinFragender Says:

    So sieht halt eine Parallelgesellschaft aus. Einerseits die überwiegende Zahl der Bürger der BRD – unabhängig ob mit Migrationshintergrund oder nicht und andererseits türkische Vereine die verzweifelt gegen jede Integration kämpfen.
    An dieser Affäre zeigen sich die Verbindungen und eben auch wie wenig die Integration geglückt. Offensichtlich ist nicht nur der DITB der verlängerte Arm der Türkei, sondern auch die meisten anderen Vereine. Gut für eine Integration ist das nicht und man sollte sich genau überlegen wen man künftig öffentlich fördert und wen nicht.

  2. Safran Says:

    Zu viele Ausrufezeichen in einem Brief! Ich bin zutiefst enttäuscht, Herr Ilyasoglu! 🙂

  3. Azmi Güran Says:

    Ich weiss nicht, was Herr Hakan Kivanc gesagt hat, aber ich habe gestern abend im ARD Fernsehen den Film Aghat-der Völkermord gesehen. Mit diesem Film haben die Deutschen ihren rasistischen Charakter, ohne wenn und aber, nackt dargelegt. Der Film war eindeutig die erste Stufe um das deutsche Verbrechen vor 70 Jahren in den Hintergrund zu schieben, zu legalisieren, zu legitimieren und zuletzt den eigentlichen Täter, nämlich Führer, zu rehabilitieren gedacht. Es ist zweifellos, dieser Film machte den Eindruck, die nächsten Holocaust Opfer werden die Türken sein. Diesmal wird es nicht so einfach sein. Damals existierte Israel nicht, aber die Türkei mit 75 Millionen Einwohner schon. Schliesslich nicht zu vergessen, selbst der Führer hatte grossen Respekt vor den Türken.

    • antifo Says:

      In ausgedruckter Form hätten Ihre Ergüsse wenigstens noch einen praktischen Nutzen. So zeugen sie aber lediglich davon, daß Ihr Gewissen Ihnen sagt, daß die Türkei und ihr hochherziger „Führer“ für die in der Vergangenheit begangenen Völkermorde noch einen hohen Preis zu zahlen haben wird. Diese fünfhundert Jahre mit all den Morden, Vergewaltigungen und Versklavungen ungezählter namenloser Menschen in Südosteuropa läßt sich nämlich nicht aus den Geschichtsbüchern streichen 😉

      Sie mögen also ein Dummkopf sein, aber ganz abgestorben kann Ihr Herz noch nicht sein 🙂

  4. Eleni Stavridhou Says:

    (Zitate aus)
    Mönchengladbach im Griff der Grauen Wölfe
    Offener Brief von Edward von Roy und Gabi Schmidt

    Mit Entsetzen stellen wir jedoch fest, dass der Türkische Kulturverein Mönchengladbach und Umgebung (Mönchengladbach Türk Kültür Dernegi), welcher offensichtlich als Strohmann das „Frühlingsfest“ angemeldet hatte, um den tatsächlichen Charakter und wirklichen Veranstalter zu verschleiern, weiterhin auf der Homepage der Stadt Mönchengladbach als Dienstleister für Angebote zur Integration und Migration geführt wird. … Wir fordern die Stadt Mönchengladbach daher auf, den Gemeinnützigen Türkischen Kulturverein sofort aus der Liste Anbieter und Angebote zur Integration und Migration zu streichen.

    Interkulturelles Fest

    Ein gemeinnütziger Türkischer Kulturverein MG e.V., der mit der genannten Tochterorganisation der Grauen Wölfe Gemeinnütziger Türkischer Kulturverein Mönchengladbach und Umgebung identisch ist, durfte am 23.09.2012 und am 15.09.2013 das Interkulturelle Straßenfest zur Eröffnung der Interkulturellen Woche mitgestalten.

    Wir erwarten von der amtierenden Integrationsratsvorsitzenden, Bundestagsabgeordneten und Trägerin des Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland diesen integrationsfeindlichen Verein von der Teilnehmerliste zu streichen, künftig bei ihren Kooperationspartnern mehr Sorgfalt walten zu lassen und sich laut und vernehmlich von der rechtsextremen und rassistischen Organisation und ihrem gewaltaffinen Gedankengut zu distanzieren.

    Turanspor

    „Turanspor Rheydt
    Gegründet 2002
    Zugehörigkeit Almanya Türk Federasyon
    [Anm.: ADÜTDF, GRAUE WÖLFE]
    Mönchengladbach Türk Kültür Derneğine [Türkischer Kulturverein] bağlı olan Amatör Futbol Kulübü.
    Vereinsgeschichte:
    Seit 1977 gibt es in Mönchengladbach den Türkischen Kulturverein und seit einigen Jahren versucht der Verein auch in sportlicher Richtung erfolgreich tätig zu sein. Eine dieser sportlichen Aktivitäten spiegelt sich mit der Gründung des Fussballvereins TURANSPOR wieder. Der Verein verfolgt ausschliesslich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.“

    Am 31.03. und am 08.04.2014 stellte Turanspor auf seinem Facebook-Konto die von der ADÜTDF verfasste Einladung für das als Frühlingsfest deklarierte Graue-Wölfe-Konzert in der Schule ein, das dann auf Mönchengladbacher Stadtgebiet an geändertem Ort durchgeführt wurde.

    In der Vergrößerung [auf das weiß-rote Symbol tippen] finden sich, in tief gesetzter feiner Schrift, als eine Art Überdruck der Vereinsname Türkischer Kulturverein MG e.V. „VR984“ und die Adresse E.straße 100 41061 Mönchengladbach auf dem zugrunde liegenden großen Symbol der AVRUPA TÜRK KONFEDERASYON, dem gesamteuropäischen Dachverband der Grauen Wölfe. Dessen Zeichen wiederum war für den 12.04.2014 auf dem Mönchengladbacher Plakat oben-links zu sehen (das der deutschen ADÜTDF oben-rechts).

    Wahlen zum Integrationsrat

    Der Wahlleiter, der für die ordnungsmäßige Vorbereitung und Durchführung der Wahl verantwortlich ist (§ 3 Abs. 2), ist seiner Pflicht nach § 10 Wahlordnung Integrationsrat nicht in gebotener Sorgfalt nachgekommen, alle Personen, unabhängig davon, ob sie sich als Einzelbewerber oder Listenmitglied aufstellen lassen haben, gründlich auf eine Nähe zu verfassungsfeindlichen Gruppierungen wie die Grauen Wölfe zu überprüfen.

    (Quelle hier)

    377. Mönchengladbach: Graue Wölfe in den Integrationsrat?


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