Archive for the ‘Vatikanstaat’ category

Dokumente belegen Komplizenschaft der ägyptischen Staatssicherheit beim Terroranschlag in Alexandria

März 5, 2011

Für den Verdacht des ägyptischen Anwalts und Menschenrechtlers Mamdouh Nakhla, daß die ägyptische Staatssicherheit als Komplize bei dem Bombenanschlag auf eine koptische Kirche in Alexandria am Neujahrstag mitgewirkt hat, scheinen nun Beweise aufgetaucht zu sein. Nach einem Bericht von al-Arabiya sollen im Hauptquartier des ägyptischen Geheimdienstes in Alexandria nun offizielle Dokumente gefunden worden seien, die Pläne für einen Angriff auf koptische Kirchen bestätigen.

 

Demonstranten Hauptgebäude der ägyptischen Staatssicherheit

Demonstranten Hauptgebäude der ägyptischen Staatssicherheit

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Zypries bläst zum Sturmangriff auf die Piusbruderschaft

Juli 8, 2009

Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet über einen Sturmangriff von Brigitte Zypries (SPD) auf die Piusbruderschaft, mit der sie politisches Kapital aus der böswillig-falschen Auslegung mutiger Aussagen in deren Mitteilungsblatt schlagen möchte. Zwar handelt es sich bei dem Gezeter unserer unverheirateten Justizministerin nur um Wahlkampfgetöse, aber daß sie sich mit ihrem Appell an den Papst in kirchliche Belange einmischt und dabei auch noch die im mit staatlichen Mitteln finanzierten „Kampf gegen Rechts“ übliche Rhetorik gebraucht, um kirchlichen Kritikern der maßgeblich von ihr vorangetriebenen Grundgesetzänderung die von den Menschenrechten geschützte Meinungsfreiheit en passant abzuerkennen, überrascht dann doch ein wenig.

Bei genauerer Betrachtung lösen sich freilich alle diese Vorhalte  in Luft auf:

Zwar ist die Piusbruderschaft genauso links wie sie rechts ist, weil sie im Zweifelsfall doch eher eine Haltung der Opposition einnimmt und Zweifel bei Traditionalisten nun mal sehr weit verbreitet sind. Doch Zweifel müssen nicht verkehrt sein und rechts im Sinne dessen, worum es beim „Kampf gegen Rechts“ eigentlich geht, ist die Piusbruderschaft ja nicht. Zu einer Gefahr für das, was viele Linke für das Wesen der Bundesrepublik halten könnte sie ebenfalls werden, weil die Überbrückung der Kluft zwischen links und rechts ja das Wesensmerkmal der sogenannten „Querfront“ gilt. Das läßt aber höchstens erwarten, daß man sich nun eben noch mehr anstrengen wird, „Parallelen“ zum Nationalsozialismus zu konstruieren.

Von irgendwelchen Hinweisen für eine „Wiederbetätigung“ kann aber schon deshalb keine Rede sein, weil die Piusbruderschaft ja gar keine weltlich-politische Agenda hat. Bei den zurecht kritisierten Äußerungen Bischof Williamsons handelte es sich um nicht mehr, als eine isolierte Außenseitermeinung. Aus dieser sprach zwar fraglos der Geist der Rebellion, aber seiner Meinung wurde ja von allen Seiten widersprochen. Solange sich aber diese Rebellion nur gegen den Antichristen richtet, kann man deren Geist ja nur bejubeln. Wenn der Holocaust geleugnet wird ist das freilich nicht der Fall, weil es eben auch dann noch dumm und verletzend ist geschichtliche Tatsachen zu bestreiten, wenn der Umgang mit diesen Tatsachen allemal noch verbesserungswürdig ist. Wenn dieser rebellische Geist aber – wovon man ausgehen darf – in die richtige Bahn strebt, dann kann er zum Kristallationskeim für das Salz der Erneuerung werden, von der diejenigen die der Gleichschaltung durch den Nationalsozialismus mit Gottes Hilfe widerstanden, für die Zeit nach Krieg und Befreiung ja geträumt hatten:

Die Regierung des Deutschen Reiches sieht im Christentum die Grundlage für die sittliche und religiöse Erneuerung unseres Volkes, für die Überwindung von Hass und Lüge, für den Neuaufbau der europäischen Völkergemeinschaft. Der Ausgangspunkt liegt in der verpflichtenden Besinnung des Menschen auf die göttliche Ordnung, die sein inneres und äußeres Dasein trägt. Erst wenn es gelingt, diese Ordnung zum Maßstab der Beziehungen zwischen den Menschen und Völkern zu machen, kann die Zerrüttung unserer Zeit überwunden und ein echter Friedenszustand geschaffen werden

Daß es denjenigen, die die Verfolgung durch das NS-Regime überlebten, nicht gelang, diesen Traum dann auch umzusetzen, kann man zwar nur beweinen, aber man sollte diese Verfolgungen ebenso als Merkmal des schicksalhaften Leidens der Welt betrachten, wie dieses Regime selbst und alle Bitterkeit seines Wermuts. Damals wie heute handelt es sich um Prüfungen des Glaubens durch Gott den HERRN, die nur in kindschaftlicher Einfalt begriffen, erduldet und gelobt werden können. Die Prüfungen waren zwar lang und schwer, aber „alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.“ (2. Tim. 3, 12)

Kirchenmärtyrer Alfred Delp S.J. im Januar 1945 vor dem Volksgerichtshof

Kirchenmärtyrer Alfred Delp S.J. im Januar 1945 vor dem Volksgerichtshof

Der doppelzüngige Kurienkardinal Walter Kasper

Juli 6, 2009

In Diskussionen über das Vorgehen der Piusbruderschaft in Bezug auf den CSD, wird vom staatskirchlichen Flügel der römisch-katholischen Kirche oft gesagt, daß sie inhaltlich zwar zustimmen würden, die Mittel aber irgendwie angemessener sein müßten.

Wenn es da tatsächlich bessere Mittel gibt, weshalb gebraucht dieser Teil der RKK diese Mittel dann nicht? Die Aussage

Respekt vor dem Einzelnen, aber wenig Verständnis für das Zur-Schau-Stellen, diese Propaganda bei den ´Christopher-Street-Days´ und wohl im Einklang mit der Mehrheit der Bevölkerung – Nein zur Forderung nach Gleichstellung homosexueller Gemeinschaften mit der Ehe.

wäre von Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen Kurienkardinal Walter Kasper ja nie gekommen, wenn die Piusbrüder diesen mutigen Vorstoß nicht gemacht hätten!

Kurienkardinal Walter Kasper beim X. Weltkonzil des Russischen Volkes in Moskau

Kurienkardinal Walter Kasper beim X. Weltkonzil des Russischen Volkes in Moskau

Kasper ist sonst eher in Russland zu finden, um dort angeblich die „Ökumene“ zu fördern. Als es Mitte Mai um die in unseren Medien innbrünstig gefeierte Tuntenparade in Moskau ging, hatte er sich nicht geäußert. Der Einheit der Kirche nützt solche Doppelzüngigkeit ganz sicher nicht.

Ergänzung: Der Theorie nach wäre das mit der „Demonstration“ in Moskau zwar eine innerstaatliche Angelenheit Russlands gewesen, aber in der Praxis ist es das nun mal nicht, weil diese Schwulen-Parade von den hiesigen Medien dermaßen ausgeschlachtet wurde, daß man wirklich meinen mußte, sie wäre vom Westen bestellt worden, um Russland bzw. der Russisch-Orthodoxen Kirche zu schaden.

Eine Stellungnahme von Kardinal Kasper hierzu wäre vom Moskauer Patriarchat als Beleg der Ehrlichkeit in den Bemühungen der RKK um die Einheit der Kirche gewertet worden. Bei der Debatte um die Äußerungen Papst Benedikts XVI. zu Verhütung und AIDS hatte sich die Russisch-Orthodoxe Kirche schließlich auch zu Wort gemeldet und ihn unterstützt.

Oder meint Kasper etwa, es würde genügen, in Hinterzimmern wohlfeile Kompromissformeln zum christlichen Verständnis der Familie auszuarbeiten?

Durban II: Vatikan nährt falsche Hoffnungen

April 20, 2009

Hielt laut Stern "provokanten Reden gegen Israel"

So äußern sich laut FAZ die bundesdeutschen Honigsauger der Hakenkreuz-Konferenz, die vom Präsidenten des Folterstaates Iran heute schon zur Absonderung seines Rassimus anläßlich des Führergeburtstags genutzt wurde:

Die Grünen kritisierten die Entscheidung der Bundesregierung. Der Parlamentarische Geschäftsführer Beck und die außenpolitische Sprecherin, Kerstin Müller, äußerten, der „ausgehandelte Entwurf der Abschlusserklärung jedenfalls rechtfertigt keinen Boykott“. Es sei auch nicht im Interesse Israels, die Verhandlungen in Genf „gerade den Kräften zu überlassen, von denen anti-semitische Äußerungen zu befürchten sind“.

Der Vorsitzende der Linkspartei Bisky kritisierte den Boykott. „Die Nichtteilnahme verhindert am allerwenigsten die Instrumentalisierungsversuche durch extreme und radikale Kräfte“, sagte Bisky am Montagmorgen in Berlin.

Unerhoffte Unterstützung bekommt diese feine Gesellschaft jetzt aus dem Vatikanstaat:

Diese neuen Rassismusformen betreffen ganz unterschiedliche Personengruppen: angefangen bei Frauen und Kindern, die auch oft Opfer von Menschenhandel sind. Und natürlich geht es auch um die problematische Situation von Migranten, die oft als „Illegale“ gelten, oder um bestimmte eingeborene Bevölkerungsgruppen sowie die Lage der Sinti und Roma. Es ist wichtig, dass man neben den politischen Polemiken die grundlegende Frage nicht aus dem Auge verliert, und das ist der tatsächliche Respekt vor der Würde und den Persönlichkeitsrechten der Menschen, die als Ebenbild Gottes geschaffen wurden.

Ohne sich auch nur zu fragen, ob solch eine Konferenz überhaupt etwas gegen Rassismus ausrichten kann, übernimmt Vatikansprecher hier den Duktus derjenigen, die mit „Antirassismus“ als Querschnittsthema ihre kulturpolitische Hegemonie festigen wollen. Daß die Heilige Kirche Jesu Christi die von ihm genannten Probleme selbst viel besser angehen könnte, kommt ihm dabei nicht in den Sinn.

Dies sind seine Hoffnungen:

Die erste Schwierigkeit ist die Unterscheidung zwischen freier Meinungsäußerung und Religionsfreiheit auf der einen Seite und andererseits der Verleumdung einer Religion. Eine zweite Schwierigkeit betrifft die Verarbeitung der schmerzlichen und traurigen Geschichte der Sklaverei, die durch den Kolonialismus der so genannten zivilisierten Länder möglich geworden war. Das dritte Problemfeld ist die Uneinigkeit der bisherigen Durban-Gespräche. Einige möchten einen möglichst einfachen Text erarbeiten, andere hingegen fordern konkrete Schritte gegen Rassismus. Alles in allem gehen wir davon aus, dass die Teilnehmer dieser Konferenz dasselbe Ziel verfolgen. Und zwar geht es um den Kampf gegen Rassismus, Fremdenhass und jeglicher Art von Intoleranz.

Wie soll so eine Konferenz zu einer Verarbeitung des Kolonialismus beitragen können? So vielleicht?

Und der Zug mit den OIC-Staaten zu einer Unterscheidung zwischen freier Meinungsäußerung und Verleumdung der Religion zu kommen, ist ja schon längst abgefahren!

Durban II

Nadja Benaissa: Das Rechtsverständnis der Deutschen AIDS-Hilfe

April 17, 2009

Hier ein paar Auschnitte aus einem Artikel, aus dem man das Rechtsverständnis der  Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) entnehmen kann:

Die Verantwortung für den angeblich ungeschützten Sexualverkehr wird allein Frau Benaissa zugeschoben, ohne nach der Mitverantwortung ihrer Sexualpartner zu fragen“, erklärt Rademacher.

Es geht nicht um die Verantwortung für „ungeschützten Sexualverkehr“, sondern für die Infektionen der Beischläfer, die sie sich ausgeguckt hatte.

Zudem gehe die deutsche Politik der HIV- und Aidsbekämpfung von der Verantwortung jedes Einzelnen, von der Solidarität und der Bekämpfung jeder Art der Stigmatisierung aus.

Wenn im vorliegenden Fall verantwortungsloses Handeln zu einer Infektion geführt hat, dann wirft das die Frage auf, ob diese Politik so richtig sein kann. Bei Personen, die sich mit Tuberkolose infiziert haben, gibt es auch mehr, als nur Aufklärungsmaßnahmen. Würde man die Maßstäbe der DAH auf Tuberkolose anwenden, dann wäre der Infizierte in der Pflicht nachzuweisen, daß derjenige, der die Infektion weitergegeben hat, das auch wirklich war(!), wenn der Infizierte der Auffassung ist, daß die Nichteinhaltung öffentlich kontrovers diskutierter Verhaltensmaßregeln zur Tuberkolose-Prävention zu seiner Infektion geführt hat. Dies nachzuweisen ist aber unmöglich. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, daß der Gesetzgeber einfach nur die Beweislast umkehren müßte. Im Falle von HIV sollte das praktikabel sein.

Die hessische Justiz wolle hier offenbar ein Exempel statuieren.

Wenn die Justiz nach geltendem Recht auf eine Anzeige reagiert, dann sollte man das nicht als „Exempel statuieren“ darstellen.

Doch die Justiz dürfe keine Akteurin der HIV-Prävention in Deutschland sein.

Wieso das denn? Damit stößt die DAH eine der drei Säulen unseres Staatswesen einfach um und stellt sich über den Rechtsstaat! Wo kein Recht mehr gesprochen wird, da herrscht das Unrecht und die ganze Schuld wird dann „natürlich“ beim Papst abgeladen!

Wenn hier kein böser Geist am Werke ist, wie will man solche Unvernunft erklären?