Archive for the ‘USA’ category

Unregelmäßigkeiten bei der US-Präsidentschaftswahl

November 6, 2012

Ein Wähler in Pennsylvania hat sich beschwert, daß ein Automat für die Stimmabgabe seine Wahlentscheidung von Obama auf Romney geädert hat.

Er probierte auch andere Kandidaten aus, aber die Störung trat nur bei Obama und Romney auf.

Nachdem der Helfer in dem Wahllokal nicht auf die Beschwerde des Wählers reagierte, hat dieser ein Video von dem Vorfall gemacht. Nachdem das Video im Internet gepostet wurde, wurde der Wahlautomat ausgetauscht.

Bereits im Vorfeld war bekannt geworden, daß der Bundesstaat Texas den Wahlbeobachtern der OSZE nicht erlaubt, zu nahe an die Wahllokale zu kommen.

Russland veröffentlicht Bericht über Menschenrechtsverletzungen der USA

November 6, 2012

Offenbar als Reaktion auf die amerikanischen Versuche zur Einflußnahme auf die Politik Russlands hat das russische Informationsministerium einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen in den USA veröffentlicht. Washington wird darin für die Nichteinhaltung seiner „internationalen Verpflichtungen“ verurteilt und die Sorgen der „internationalen Gemeinschaft“ wiedergegeben.


Beklagt werden verschiedene Erscheinungsformen von Rassismus, übermäßiger Einsatz von Polizeigewalt, Probleme im Bereich von Einwanderungspolitik und Menschenhandel, Defizite bei wirtschaftlichen und sozialen Rechten, die Mißachtung von Kinderrechten, Unzulänglichkeiten im Wahlrecht, Einschränkungen der freien Meinungsäußerung und der Pressefreiheit, Internetzensur, die Todesstrafe, Mißstände im Strafvollzug, die Verfolgung von Dissidenten und potenziellen Terroristen, der willkürliche Einsatz militärischer Gewalt in Kriegsgebieten, gezielte Tötungen, sexueller Mißbrauch und Folter in CIA-Gefängnissen im Ausland sowie Inhaftierungen ohne Anklage in Guantanamo.

Die Wahrheit der Orthodoxie

September 23, 2012

Übersetzung von
The Truth of Orthodoxy
erschienen 1952
von Nikolai A. Berdjajew

Die christliche Welt kennt die Orthodoxie nicht sonderlich gut. Sie kennt nur die äußeren und meistenteils, die negativen Eigenheiten der Orthodoxen Kirche und nicht den inneren geistigen Schatz. Die Orthodoxie war in sich eingeschlossen, sie hatte nicht den Geist des Proselytismus und offenbarte sich der Welt nicht. Die Orthodoxie hatte über lange Zeiträume hinweg nicht die weltweite Bedeutung wie Katholizismus oder Protestantismus. Sie war außen vor bei den über hunderte von Jahren währenden heißblütigen religiösen Kämpfen, lebte über Jahrhunderte unter dem Schutz großer Imperien (Byzanz und Russland) und bewahrte ihre ewige Wahrheit vor dem zerstörerischen Lauf der Weltgeschichte. Charakteristisch für die religiöse Natur der Orthodoxie ist, daß sie nicht ausreichend angepaßt und äußerlich dargestellt wurde, sie war nicht militant und genau deshalb wurde die himmlische Wahrheit der christlichen Offenbarung nicht derart entstellt. Die Orthodoxie ist diejenige Form des Christentums, die im Ergebnis der menschlichen Geschichte die wenigsten Entstellungen ihrer Substanz erlitt. Die orthodoxe Kirche hatte Momente der geschichtlichen Sünde, meistenteils in Verbindung mit ihrer äußerlichen Abhängigkeit vom Staat, aber die kirchlichen Lehren, ihr innerer geistiger Weg blieb intakt. Die orthodoxe Kirche ist vor allem die Kirche der Tradition, im Gegensatz zur katholischen Kirche, der Kirche der Autorität, und zu den protestantischen Kirchen, die wesentlich Kirchen eines individuellen Glaubens sind. Die orthodoxe Kirche war nie einer einzigen äußerlichen autoritären Organisation unterworfen, sie wurde von der Kraft ihrer inneren Tradition unerschütterlich zusammengehalten und nicht von einer äußeren Autorität. Es ist die orthodoxe Kirche, die unter allen Formen des Christentums am engsten mit dem frühen Christentum verbunden blieb. Die Stärke der inneren Tradition der Kirche ist die Stärke der geistigen Erfahrung und das Fortschreiten auf dem geistigen Weg, die Kraft des überpersonalen geistigen Lebens, in dem jede Generation den Bewußtseinszustand der Selbstbefriedigung und der Ausschließlichkeit abstreift und mit dem geistigen Leben aller früheren Generationen bis hin zu den Aposteln vereint ist. In dieser Tradition habe ich das selbe Erleben und die selbe Autorität wie der Apostel Paulus, die Märtyrer, die Heiligen und die gesamte christliche Welt. In der Tradition ist mein Wissen nicht nur personal, sondern überpersonal und ich lebe nicht in Isolation, sondern im Körper Christi, innerhalb eines einzigen geistigen Organismus mit allen meinen Brüdern in Christi.

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Warum Iran die Bombe kriegen sollte

Juli 10, 2012

Übersetzung des Artikels
Why Iran Should Get the Bomb. Nuclear Balancing Would Mean Stability
von Kenneth N. Waltz
erschienen in Foreign Affairs vom Juli/August 2012

Nuklearer Ausgleich bedeutet Stabilität

In den vergangenen Monaten gab es hitzige Debatten darüber, wie die Vereinigten Staaten und Israel am besten auf die nuklearen Aktivitäten des Iran reagieren können. Im Zuge dieses Streits haben die Vereinigten Staaten ihr schon davor ziemlich scharfes Sanktions-Regime gegen die Islamische Republik weiter verschärft und die Europäische Union hat im Januar angekündigt, daß sie am 1. Juli ein Embargo gegenüber Öl aus dem Iran verhängt. Trotzdem die Vereinigten Saaten, die EU und Iran jüngst zum Verhandlungstisch zurückgekehrt sind, gibt es immer noch kein richtiges Verständnis der Krise.

Soll es auch nicht. Die meisten Kommentatoren und Politiker in den USA, Europa und Israel warnen, daß ein nuklear bewaffneter Iran das schlimmste Ergebnis der gegenwärtigen Pattsituation wäre. Tatsächlich wäre das das beste Ergebnis: die Stabilität im Mittleren Osten ließe sich damit am ehesten wieder hergestellen.

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Mitt Romney: USA können nicht überleben, wenn der Iran zur Nuklearmacht werden könnte

Juli 8, 2012

Ein bemerkenswerter Ausschnitt aus einem Interview mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney vom 17. Juni 2012:

Bob Schieffer: Lassen Sie uns zur Außenpolitik kommen. Bill Kristol schrieb diese Woche im Weekly Standard: „Wir erreichen bei unserem Umgang mit dem Iran bzgl. Nuklearwaffen den Punkt der Konsequenzen.“ Er sagt, es ist Zeit für den Präsidenten zum Kongress zu gehen und zu sagen: „Ich möchte daß Sie mich zum Einsatz militärischer Gewalt authorisieren, sollte das notwendig werden.“ Und er sagt, daß der Kongress das von sich aus tun sollte, wenn der Präsident das nicht in die Wege leitet. Wie stehen Sie dazu?

Mitt Romney: Ich verstehe den Grund dafür, seine Empfehlung und seine Bedenken. Ich denke, er hat erkannt, daß der jetzige Präsident in gewisser Hinsicht verstehen hat lassen, daß er wohl sogar noch über eine militärische Aktion Israels besorgt ist, als über den Erwerb von Nuklearwaffen durch den Iran. Das ist die Meinung einiger, die das beobachten. Und deswegen will er vom Präsident Taten sehen mit denen kommuniziert wird, daß ein Iran mit Atomwaffen nicht akzeptabel ist. Ich denke es ist wichtig, daß wir das kommunizieren. Eines kann ich Ihnen versichern: wenn ich Präsident bin, wird es für die Iraner keine Frage sein, daß ich bereit für eine militärische Aktion wäre, wenn es notwendig ist, um zu verhindern, daß sie eine nukleare Bedrohung für die Welt werden. Ich glaube, wir brauchen an diesem Punkt, wenn ich Präsident bin, keine Kriegsbewilligung oder eine besondere Authorisierung für militärische Gewalt. Der Präsident hat diese Befugnis schon. Soweit ich verstanden habe, haben z.B. einige Senatsmitglieder Briefe an den Präsidenten geschrieben, in denen sie sagen, daß eine Eindämmungsstrategie nicht akzeptabel ist. Wir können nicht überleben, wenn die Dinge ihren Lauf so nehmen, daß der Iran zu einer Nuklearmacht werden könnte, und wir müssen bereit sein Alles und Jedes zu tun. Alle diese Möglichkeiten müssen verfügbar sein.

Im April 2012 hatte die New York Times berichtet, daß der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Mitt Romney sich schon seit 1976 kennen.