Archive for the ‘Somalia’ category

Arabische Charta der Menschenrechte

Mai 4, 2009

Ich lerne gerade, daß es neben der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam auch noch eine Arabische Charta der Menschenrechte gibt. Während die Kairoer Erklärung von 1990 von den OIC-Staaten stammt, wurde die Arabische Charta 2004 von der Arabischen Liga beschlossen.

Eine englische Übersetzung des Textes findet sich hier.

Wie die Kairoer Erklärung sieht die Arabische Charta kein Recht auf Wechsel der Religion vor. Insofern sind beide gleich schlecht und gehen mit dem UN Zivilpakt konform, der ja auch kein Recht auf Taufe für Muslime vorsieht.

Gutmenschentum als Endzeitsekte

April 14, 2009

Nachdem ein Pirat jetzt die Bundesregierung verklagt, kommen die Weltverbesserer aus allen Löchern gekrochen und schreiben Sachen wie dies:

Somalis wird von den USA seit fuenfzehn Jahren systematisch destabilisiert. 
Die Piraterie ist die Quittung.

Ob das so war mit den USA oder nicht, soll an der Stelle nicht interessieren. Es interessiert auch nicht, weil eine Diskussion darüber sowieso kein Ergebnis brächte.

Einzig bedeutsam ist die Haltung, die daraus spricht.

Es ist nicht weniger, als ein Jubelruf über das, was als Gottes Strafgericht auf Erden gesehen wird!

So drückte Khalid bin Rhub al Khali diesen aus dem christlichen Endzeitdenken stammenden Wesenszug aus:

Es ist bezeichnend für die christliche psychologische Haltung, dass diese Katastrophen auch noch als Gottes Strafe für die eigenen Sünden angesehen wurden und wohl auch teils noch angesehen werden!

Schon zu Luthers Zeiten sah man die Türkengefahr als Strafe Gottes. Federführend war hierbei allerdings nicht die römisch-katholische Kirche, sondern die protestantischen Endzeitprediger.

US-Militär würde Piratennester gerne ausräuchern

April 11, 2009

Das Weblog Sicherheitstechnik berichtet, daß das US-Militär gerne eine Landoperation gegen die Piratennester machen würde. Hierzu Gedanken eines Professors an der Marine Kriegs-College zu den völkerrechtlichen Aspekten:

Wir müssen zurückkehren zu einer wichtigen Unterscheidung, die zuerst von den Römern gemacht wurde und dann auf dem Weg des mittelalterlichen und frühmodernen europäischen Rechtswesens, z.B. Grotius und Vattel, Einzug in internationale Gesetze fand. Die Römer unterschieden zwischen bellum, Krieg gegen legitimus hostis einen legitimen Feind und guerra, Krieg gegen latrunculi  — Piraten, Räuber, Banditen und Gesetzlose — „die allgemeinen Feinde der Menschheit“. Das Erste, bellum wurde zum Standard für zwischenstaatliche Konflikte; es gelten die Genfer Konvention und weitere rechtliche Schutzklauseln. Nicht gelten jedoch nicht für Letztere, guerra — bei dem traditionell eine Art der Hinrichtung für latrunculi zur Anwendung kam. Bislang wurde internationales Recht nicht auf Piraten ausgedehnt. Also sollten wir zuerst diese Unterscheidung wieder beleben. Wenn sie gefangen wurden, sollten sie gehängt werden. Weiterhin, und da bin ich nicht der erste, der das fordert, sollten die Piratennester mit militärischen Mitteln ausräuchern. Gemäß überliefertem Verständnis internationalen Rechts hat ein souveräner Staat das Recht auf dem Gebiet eines anderen zuzuschlagen, wenn dieser nicht imstande ist die Aktivitäten von latrunculi zu unterbinden.

Sehenswert ist auch der Kräftevergleich zwischen US Marine und Piraten des Guardian.

 

Hugo Grotius (Begründer des modernen Seerechts)

Hugo Grotius (Begründer des modernen Seerechts)