Archive for the ‘Dänemark’ category

Wußte Obama vom Dschihad-Gipfel in Istanbul?

April 7, 2009

Barack Obama sieht Türkei als „Modell für die Welt“ – so faßt die Welt heute die Aussagen Obamas bei seinem Türkeibesuch zusammen. Nun gut, könnte man sagen. Vielleicht war es ja richtig, daß Obama bei der NATO-Konferenz in Straßburg als Vermittler auftrat, um zwischen Dänemark und der Türkei zu vermitteln? Es gab zwar nichts zu vermitteln, weil Erdogan gar keinen Grund gehabt haben kann darüber beleidigt zu sein, daß die Meinungsfreiheit in Dänemark durch die staatliche Ordnung geschützt ist.

Aber vielleicht hatte Erdogan mit dem von der PKK von dort aus betriebenen Sender Roj-TV nicht ganz unrecht? Wenn die PKK eine Terrororganiation ist – und das ist sie zweifellos – dann müßte Dänemark wenigstens prüfen, ob bei diesem Sender alles mit rechten Dingen zugeht und nötigenfalls einschreiten.

So weit so richtig.

Nun berichtet aber das Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz, daß vom 9.-14. Februar diesen Jahres in Istanbul eine Konferenz stattfand, bei der Hamas-Führer, 200 weitere islamische Konservative und sunnitische Gelehrte aus  Somalia, Sudan, Pakistan, Indonesien und dem Mittleren Osten verlangten, neben Afghanistan und Irak eine „dritte“ Dschihad-Front gegen Israel zu eröffnen.

Das Institut für Islamfragen zitiert hier zwar aus der türkischen Zeitung Radikal, aber diese zitierte ihrerseits wiederum aus einem Bericht der BBC. Man darf also annehmen, daß die zuständigen Stellen in den USA davon erfahren haben, so daß Obama von derartigen Zusammenkünften unterrichtet werden konnte. Wußte er nichts davon, als er mit Erdogan telefonierte und ihm sein PKK-Argument abkaufte?

Erdogan will NATO mit Brezel blockieren

April 4, 2009

Unter Der “Clash of Civilizations” erreicht die NATO gibt es einen kurzen Artikel zum Widerstand der Türkei gegen den dänischen Regierungschef Anders Fogh Rasmussen, weil dieser sich „gegenüber der gegen Dänemark gerichteten islamistischen Karikaturenkampagne nicht für die Zeichnungen entschuldigt“ hat.

Diese anmaßende Forderung von Erdogan zeigt in aller Deutlichkeit, daß die NATO in ihrer jetzigen Form am Ende ist. Gestehen die westlichen Staaten der Türkei eine solche Blockadepolitik zu, dann wird jeder wissen, daß man sie bei der von ihnen erhofften Verteidigung der Meinungsfreiheit auf Ebene der Vereinten Nationen nicht ernst zu nehmen braucht.

Gar zu gerne würde ich daher wissen, wie das Telefonat mit Erdogan verlief, das Berlusconi als Grund für die heutige Verletzung des Protokolls beim NATO-Gipfels in Straßburg anführte. Bezeichnend ist nämlich, daß Berlusconi überhaupt erst mit Erdogan telefonieren mußte. Der war nämlich zu feige, seine Blockade der NATO vor Ort selbst zu rechtfertigen und hatte stattdessen den Staatspräsident Abdullah Gül nach Straßburg geschickt.

Berlusconi beim Telefonieren mit Bäcker Erdogan

Deshalb würde ich meinen, daß Berlusconis völlig im Recht war, wenn er das Protokoll verletzte. Es macht nämlich keinen Sinn mit der Brezel zu palavern, wenn man die Telefonnummer des Bäckers in seinem Handy gespeichert hat.