Syrien: James Baker kritisiert Hillary Clinton
US-Außenministerin Hillary Clinton wird in ihren Wortmeldungen immer bombastischer und unglaubwürdiger. Am Freitag fiel sie beim Treffen der sogenannten „Freunde Syriens“ in Paris mit der leeren Drohung auf, daß Russland und China für ihr Festhalten an den Prinzipien des Völkerrechts „bezahlen“ müßten. Heute warnte sie vor einem „katastrophalen Angriff“, von dem sie aber natürlich hoffe, daß er vermieden werden könne.
Kofi Annan zeigte sich gestern in einem Interview mit der Le Monde zwar unsicher über einen Erfolg seines Vermittlungsplanes. Er sagte jedoch auch sehr klar, daß es nun mal keine Alternative gibt. Er wundere sich außerdem, daß „wenig darüber geredet wird, daß andere Länder Waffen und Geld schicken und im Land präsent sind“. Er bestätigt damit indirekt und kritisierte, daß militärische Einheiten in Syrien aktiv sind, etwa des britischen Geheimdienstes.
Daß Clinton am Ende mit ihrem Latein ist, zeigt die Charlie-Rose-Sendung vom 20. Juni 2012 (engl. Transkript), bei der auch der James Baker zu Gast war.
Der frühere Außenminister warnte darin (16:14 – 18:32) vor einer militärischen Einmischung Amerikas in Syrien — auch vor Waffenlieferungen, weil das die USA „auf eine schiefe Ebene bringen“ wird. Seiner Auffassung nach wären Wahlen in Syrien der beste Weg, um aus dem Patt herauszukommen. Man solle Wahlbeobachter entsenden und das Ergebnis dann einfach akzeptieren. Nach Baker spräche auch nichts dagegen, daß Präsident Assad wieder zu den Wahlen antritt. Clinton hat während der Ausführungen Bakers immer brav genickt, um dann (18:32 – 20:48) wieder die Position abzuspulen, mit der sie die USA in die Sackgasse geführt hat.
Baker gehört den Republikanern an.
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