Israel: Ein jüdischer Staat?
Der wohl wichtigste Stützpfeiler israelzentrierter Islamkritik ist, daß Israel gegen den militanten Islam kämpft und daß Islamkritiker sich Israel deshalb besonders verbunden fühlen müßten. Nun ist es zwar richtig, daß militante Islamisten heute zu den gefährlichsten Gegner Israels zählen. Vor dreißig Jahren gab es Hisbollah und Hamas aber noch gar nicht. Die ideologische Orientierung des bewaffneten Widerstandes war bis dahin panarabisch-sozialistisch. Als Beispiel kann man die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) nennen, die im Oktober 1977 die Lufthansa-Maschine „Landshut“ entführte. Auch die in der PLO zusammengeschlossenen Gruppen hatten und haben eine arabisch-säkulare Ausrichtung.
Der Konflikt in Palästina ist also keine religiöse Auseinandersetzung zwischen Islam und Judentum, sondern zwischen Arabern und Juden. Auch Israels Staatsgründung hatte mit dem Judentum eigentlich nichts zu tun. Die jüdische Religion verbietet ihren Gläubigen die eigenmächtige Rückkehr aus der Diaspora, so daß Zionismus und Judentum tatsächlich gegeneinander stehen und einander feindlich gesonnen sind. Hinzu kommt, daß die meisten der Gründer Israels Sozialisten waren und somit höchstens einen schwachen Bezug zur jüdischen Religion hatten.
Historisch gesehen ist der Zionismus kein Gegner, sondern der Keim des gegenwärtigen militanten Islam. Er wird es auch bleiben, solange man sich nicht eingesteht, daß es keinen „jüdischen Staat“ in Palästina geben kann. Dieses Eingeständnis ist die Voraussetzung für die Verwirklichung der Einstaatenlösung, die Araber und Juden gleichberechtigt zusammen leben läßt. Differenzen würden dann nicht mehr mit Waffengewalt und Repression ausgetragen, sondern mit demokratischen Mitteln.
Zur weitergehenden Reflexion empfehle ich das Video „Wundervolles Land“, das ich hier gefunden habe:
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Juli 7, 2012 um 9:10 am
@Antifo
Ich weiß nicht, ob es richtig ist zu behaupten, dass „militante Islamisten die größten Feinde Israels sind“.
„La Comedia Syriana“ zeigt uns eindrucksvoll, dass etliches demaskiert wird, was uns jahrelang höchst pentrant eingeimpft worden ist.
Wenn sich radikale Islamisten (Wahhabiten/Salafisten) mit „Demokraten“ (US-Nato) und Zionisten verbünden, um den Teufel (säkulärer Alawit) zu vernichten, erkennt man deutlich, wo sich Gemeinsamkeiten und Blutfähden befinden.
Wenn sich die Hamas (palästinensisch sunnistisch) gegen diesen Teufel und für die „Allianz“ entscheidet, dann zählen nationalistische Ziele ab dem Moment nichts mehr, in dem gemeinsam MIT Israel (!!) der offensichtlich noch größere Feind bekämpft werden kann.
Israels größter Feind, da stark und unberechenbar, ist Syrien. Und zwar durch Assads-Gnaden. Ein im Widerstand zum „Westblock“ befindlicher arabischer Staat (der letzte seiner Art) mit langer traditioneller Bindung an die UDSSR und jetzt Russland, und als direkter Nachbar Israels, ist und bleibt die größte Herausforderung von „USrael“.
Die hysterische Zippel Killary Clinton mit einem eingebrannten Davidsstern an der linken Po-Backe, lässt ja seit Monaten keine Möglichkeit aus, unter Schnappatmung endlich die Russen und Chinesen dazu zu bringen, grünes Licht zur Operation „kill the alavits“ zu geben.
Das Bündnis „BRICS&friends“ sind die wahren Kontrahenten USraels. Und Syrien ist ein großer Freund der BRICS-Staaten und nur 200 km von Jerusalem entfernt!!
Juli 7, 2012 um 10:11 am
Kaum zu widerlegen.
http://www.dailystar.com.lb/ArticlePrint.aspx?id=89664&mode=print