Moskau: „Moskowiter-Code“ statt Hinterzimmer-Dialoge

Während man in Berlin teils zu den absurdesten Maßnahmen greift (rauschende Multikulti-Feste, Verbot der Deutschlandfahne), damit Hinzuziehende nur ja nicht auf die Idee kommen, sich aus eigenem Antrieb zu integrieren — wohl damit die „hochbezahlten Integrationsarbeiter“ nicht eines Tages ohne öffentliche Fördergelder dastehen, geht man in Moskau in die entgegengesetzte Richtung.

Stadtwappen von Moskau

Stadtwappen von Moskau

Dort wird zur Zeit diskutiert, was man tun kann, um besonders Neuankömmlinge daran zu erinnern, daß das Leben auch in der russischen Weltmetropole mit ihren gut 10 Millionen Einwohnern auf der russischen Kultur basiert. Eine der Ideen, die auch von der Russisch-Orthodoxen Kirche unterstützt wird, ist die Ausarbeitung eines sogenannten „Moskowiter-Codes“. Darin soll aufgezeigt werden, welche Verhaltensweisen in der Hauptstadt allgemein erwünscht sind und welche eben nicht.

„Moskau ist eine Stadt mit einem auf der russischen Kultur und jahrhundertealten Traditionen basierenden Lebensstil und alle das sollten alle wissen, die kommen, um hier zu leben. Wir sind sicher, daß diese wichtige Forderung ausnahmslos allen Einwohnern der Hauptstadt helfen wird, Moskowiter zu werden“, wird der Vorsitzende des Moskauer Stadtkomittees für Überregionale Beziehungen und Nationale Politik Mikhail Solomentsev in der Rossiyskaya Gazeta zitiert.

Seiner Auffassung nach gibt es gewisse ungeschriebene Regeln, die von den Einwohnern der Stadt befolgt werden sollten: „Daß man zum Beispiel keine Schafe im Hof tötet, nicht auf dem Balkon grillt, keine anderen Nationaltrachten in der Stadt trägt. Wir wollen kurzfristig einen Satz von Regeln ausarbeiten, die Neuankömmlingen, die sich dauerhaft als Bewohner in Moskau niederlassen, helfen sollen.“

Die Stadtbehörde hat nun vorgeschlagen, daß die Diaspora-Gemeinden mit dem Ausarbeiten der Regeln beginnen. Nachdem sie ihre Vorschläge eingereicht haben, werden Wissenschaftler damit beauftragt, die Arbeit so zu vollenden, daß sie in einer Art „Moskowiter-Codes“ mündet.

Vielleicht ist es heute noch zu früh, als daß man sagen könnte, ob sich die Einwanderer, von denen ein beträchtlicher Teil aus den ehemaligen Sowjetrepubliken kommt, auf diese Weise zu „Moskowitern“ machen lassen. Wirksamer als sogenannte „Dialoge“, bei denen sich Dialogexperten nur gegenseitig die „Alternativlosigkeit“ des Dialogs — und somit ihre eigene Wichtigkeit — bestätigen und ansonsten sorgsam darauf achten, daß alle kritischen Punkte ausgespart bleiben, dürfte dieses Vorgehen jedoch allemal sein.

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3 Kommentare - “Moskau: „Moskowiter-Code“ statt Hinterzimmer-Dialoge”

  1. BUNDESPOPEL Says:

    Glückwunsch an die Stadt Moskau. Ein Konzept, das man in allen europäischen Metropolen übernehmen sollte.

    „When in Rome, do as Romans do.“ So sagte man schon im alten Rom.

    Was damals gut war, ist heute besser denn je.

  2. Poet Says:

    Ich mag die Russen, auch wenn nich immer alles so geschikt läuft. Fakt ist aber, trotz aller Wiedrigkeiten manchmal sind die Russen ein stolzes ,patriotisches Volk, die immer an Mütterchen Russland festhalten. Haltet Euch die Ratten vom Pelz, Glückwunsch z dieser patriotischen Idee!


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