Iran: Warum kein Krieg ausbrechen wird

Der Iran hat heute die Botschafter einer ganzen Reihe von Staaten einbestellt, um gegen die „feindseligen“ Reaktionen der jeweiligen Regierungen nach der Präsidentenwahl zu protestieren.

Jeder sieht, daß hier eine Eskalation im Gange ist, bei der keine der beiden Seiten nachgeben wird. Der von vielen befürchtete Krieg wird – meiner Auffassung nach – nicht ausbrechen.

Die wenigsten haben bisher begriffen, welcher Wandel sich derzeit vollzieht.

Mit Obama sind die USA von der unter Bush letztlich gescheiterten Generallinie einer militärischen Hegemonie über die Welt zu einer Diskurshegemonie gewechselt. Die militärische Hegemonie besteht freilich weiterhin, aber würden die USA davon Gebrauch machen, indem sie den Iran angreifen, würden sie die Auseinandersetzung um die Diskurshegemonie ja verlieren.

Die Diskurshegemonie funktioniert so, daß westliche Medien Themen aufgreifen, die der Opposition in irgendeinem Land wichtig sind. In Verbindung mit dem Internet entsteht dadurch eine Situation, in der sich der Blick der Weltöffentlichkeit auf die Widersprüche in einem politischen System richtet. Die Opposition bekommt dadurch mehr Gewicht, als wenn sich keiner darum kümmern würde.

Das kann man durchaus als „feindseligen“ Akt werten, aber die offiziellen Stellen halten sich ja ganz bewußt zurück, damit man sich auf diplomatischer Ebene weiterhin in die Augen schauen kann.

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2 Kommentare - “Iran: Warum kein Krieg ausbrechen wird”

  1. ballmann Says:

    Klingt so, als seien Ihnen ein Krieg (Kreuzzug ?) lieber


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