Nach den Wahlen im Iran

 Manche meinen, daß die Berichterstattung über die Präsidentenwahlen im Iran, bei denen Ahmadinedschad mit 62 Prozent der Stimmen gesiegt haben soll, Propaganda wäre. Sicher stimmt es, daß Artikel, in denen von schweren Straßenschlachten berichtet wird, ein verzerrtes Bild zeigen. Seriösen Journalismus sollte man vom Spiegel hier aber eben genauso wenig erwarten, wie bei der Berichterstattung zu den EU-Wahlen.

Die dramatischen Szenen, von denen überall berichtet wird, hat es gleichwohl mit Sicherheit gegeben. Und wenn es nun schon Gewalt auf der Straße gibt, dann zeigt das immerhin, daß einiges an Unzufriedenheit herrscht und daß es aus Sicht der Menschen dort allemal einen Unterschied macht, wer Präsident ist.

Gewalt auf den Straßen von Teheran

Gewalt auf den Straßen von Teheran

Mit Gewalt auf der Straße wird sich freilich nichts erreichen lassen und eine Reformbewegung würde der Mullah-Rat ja nur zulassen und unterstützen, wenn sie irgendwie islamischer wäre, als das, was jetzt an der Macht ist. Nachdem da aber kaum eine Lösung abzusehen ist, dürfte die Unzufriedenheit dazu führen, daß sich die Menschen vom Islam abwenden. Umso interessanter ist daher nun, ob der Wächterrat das vom Parlament schon beschlossene Apostasie-Gesetz bestätigt oder nicht.

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One Comment - “Nach den Wahlen im Iran”

  1. EinFragender Says:

    All die Berichte aus dem Iran haben einen weiteren Fehler: Man spricht von Wahlen und suggeriert Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. So etwas gibt es im Iran nicht, der Iran ist keine Demokratie, sondern eine islamische Theokratie. Also ein Staat der alles streng nach den Regeln des Islams regelt. Und was man im Iran sieht – ist der gelebte Islam.
    Deshalb ist ein Wahlbetrug auch kein Betrug, sondern wenn man eine mögliche Bedrohung der islamischen Ordnung abwendet, ist es ein gute Tat.
    Das darf man keinen gläubigen Muslim, keinen Ajatollah übel nehmen. Das ist der Islam, eine Religion in deren heiligen Buch, dem Koran – zum Kampf für Allah aufgerufen wird.


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