Ägypten: Muslime greifen Geschäfte christlicher Eigentümer an
Reuters berichtet: Laut eines Augenzeugen bewarfen in der Mittelmeer-Stadt Alexandria am Sonntag Hunderte von Muslimen Geschäfte christlicher Eigentümer und eine Polizeistation nachdem ein muslimischer Mann getötet wurde.
Die Quellen aus Sicherheitskreisen sagten die Gewalt begann nachdem per Mundpropaganda verbreitet wurde, daß ein muslimischer Mann mit Namen Ahmed Abdel Razeq Gomaa in der Straße seines christlichen Landbesitzers erstochen worden sei.
Horden von Muslimen versammelten sich bei der Moschee zu Totengebeten für Gomaa und riefen laut einem Zeugen „Sie sollen sterben, sie sollen sterben“, womit sie die drei christlichen Immobilienbesitzer die Brüder Ayman, Atef und Farag Tagy, meinten.
Polizei- und Sicherheitsfahrzeuge fuhren in der Gegend auf.
Die Quellen aus Sicherheitskreisen sagten der muslimische Mann war der einzige muslimische Mieter in den Gebäude das dem Trio gehört und sei davor in einem Kampf mit den drei Brüdern verletzt worden. Eine Quelle aus Sicherheitskreisen fügte hinzu, daß die drei Hausbesitzer wegen dieses Todesfalls in Haft genommen worden sind.
Christen machen bis zu 10 Prozent der ägyptischen Bevölkerung aus. Die Beziehungen mit den Muslimen sind meist harmonisch, aber manchmal führt Streit über Land, sakrale Gebäude oder Frauen zu Gewalt.
Im Jahre 2006 gab es in Alexandria drei Tage lang Zusammenstöße mit religiösem Hintergrund, nachdem ein Muslim von einem koptischen Christen zu Tode gestochen worden war. Die Behörden sagten damals der Angreifer sei geisteskrank gewesen.
(Geschrieben von Aziz El-Kaissouni; Überarbeitet von Jon Boyle)
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