Warum Kurt Beck nicht vorwärts kommt
Anläßlich des Artikels von Necla Kelek in der taz zur Instrumentalisierung des Rassismusvorhalts gibt es bei Endstation Rechts eine bemerkenswerte Rezension zu einem Artikel der Autorin Güner Yasemin Balci aus dem Vorwärts zu lesen:
In ihrem Beitrag „Zwischen Burka und Bikini“ nimmt Balci zunächst Bezug auf eine Entscheidung des sozialdemokratischen Berliner Innensenators Ehrhart Körting, der sich dazu entschloss, den so genannten Burkini, einen Ganzkörper-Badeanzug, in städtischen Schwimmbädern zuzulassen. Körting begründet seine Entscheidung demnach damit, dass „all den Verschleierten in diesem Land“ die Möglichkeit geboten werden sollte, teilzuhaben.
Balci lehnt derlei Extrawürste ab und wirft der „Aufnahmegesellschaft“ vor, es interessiere sie nicht, wenn es „aufgrund von kultureller und religiöser Traditionen zu Menschenrechtsverletzungen kommt“: „Jede öffentliche Diskussion über die Diskriminierung von Frauen im Islam wird schön umgangen, genauso, wie wir unser Recht auf freie Meinungsäußerung im Zuge des Karikaturenstreits einfach totgeschwiegen haben. […] Lieber schränken wir uns selbst ein, als dass wir einer religiösen Minderheit in diesem Land zumuten würden, sich an die Grundwerte unserer Demokratie zu halten.“
Das Gegenargument einer zum Islam konvertierten, deutschstämmigen ledigen Frau, die in ihrem Leserbrief anmerkt, sie hätte sich bewusst für das Tragen des Kopftuchs entschieden, da sie nach ihrem Charakter und nicht nach ihrem Aussehen beurteilt werden wolle, würde Balci nicht gelten lassen. Kritisiert ihr Appell doch gerade diese simple Reduzierung von Männern auf ihre „sexuelle Reizbarkeit“. Der Leserbrief war aber auch die Ausnahme, wie ENDSTATION RECHTS von der „vorwärts“-Redaktion erfuhr. Auffällig war die Resonanz: Die meisten Zuschriften erhielt die Redaktion für den Essay Balcis, von denen der überwiegende Teil zustimmend war.
Da fragt man sich doch, weshalb Kurt Beck seine Zeit in ergebnislosen Hinterzimmerdialogen (wenn sie denn stattfinden!!) verschwendet und nicht einfach den guten, alten Vorwärts liest? August Bebel hätte kein Verständnis dafür, zumal Beck mit seinen Schattendialogen säkular ausgerichteten Muslimen in den Rücken fällt.

Kurt Beck von der SPD
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